Evangelisches Forum Bonn: Keine Rechtfertigung für israelischen Genozid!

In Offenen Briefen fordern die Palästinensische Gemeinde Bonn und das Bündnis gegen einen Genozid in Palästina das Evangelische Forum Bonn auf, seine Beteiligung an der Veranstaltung „Der 7. Oktober und das iranische Regime. Hintergründe und die Rolle Deutschlands“ am 26. Februar zurückzuziehen.

Offener Brief der Palästinensischen Gemeinde Bonn

Offener Brief des Bündnisses gegen einen Genozid in Palästina

Hauptveranstalter ist die Bonner Sektion der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ (DIG). Als Referent geladen ist unter anderem der Sprecher der israelischen Armee, Arye Sharuz Shalicar, Major d.R.
Der Krieg Israels in Gaza geht mit einer Flut beispielloser israelischer Kriegsverbrechen einher und wird deshalb vom Internationalen Gerichtshof (IGH) als ‚plausible genocide‘ eingeschätzt. Zwei Millionen Palästinenser wurden in ziellos herumirrende, mittellose und hungernde Flüchtlinge verwandelt. Mindestens 30.000 Palästinenser wurden getötet – davon rund zwei Drittel Frauen und Kinder (rund 12.000 Kinder) – und rund 70.000 Palästinenser verletzt. Eine Blockade der Versorgung Gazas mit Wasser, Nahrungsmitteln, Energie und Medizingütern hat zu der von der israelischen Führung geplanten humanitären Katastrophe geführt.
Details zu den von Israel begangenen Kriegsverbrechen und der menschenverachtenden Rhetorik seiner Politiker dokumentiert die Klage der südafrikanischen Regierung vor dem Internationalen Gerichtshof. Mittlerweile ist nicht mehr zu übersehen, dass es der israelischen Regierung um die Vertreibung der Palästinenser aus Gaza und zunehmend erkennbar auch aus dem Westjordanland geht.
Herr Shalicar ist ein Mittäter, der diesen Verbrechen propagandistisch den Boden bereitet. Wenn der IGH zu dem Ergebnis gelangt, dass in Gaza ein Genozid stattfindet, droht ihm eine längere Haftstrafe. In einem Posting vom 8. Januar 2024 schreibt Herr Shalicar: „ALLE Kinder in #Gaza wurden seit der Machtübernahme der #Hamas im Jahr 2007 von klein auf zu Mördern, Vergewaltigern und Entführern indoktriniert und ausgebildet. #Hamas muss eliminiert werden.“ Ein Statement, dass sowohl alle palästinensischen Kinder als auch deren Eltern entmenschlicht, um damit die Hemmschwelle für den Einsatz tödlicher Gewalt gegen sie herabzusetzen.
Die DIG hat sich durchweg als Sprachrohr der israelischen Regierung betätigt und sich bemüht, deren Verbrechen zu leugnen, zu relativieren oder zu rechtfertigen. Bei der propagandistischen Unterstützung Israels ist der Präsident der DIG, Volker Beck, so weit gegangen, dass sich die ‚Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden‘ dazu veranlasst sah, eine Strafanzeige wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten gemäß §111 Abs. 1 StGB sowie des §140 Nr. 2 StGB, der öffentlichen Billigung von Straftaten, zu stellen.
Der offene Brief der Palästinensischen Gemeinde Bonn wird vom Institut für Palästinakunde Bonn e.V. unterstützt!

Über mögliche Protestaktionen am 26. Februar vor dem Haus der Ev. Kirche werden wir zeitnah informieren.


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